Sonntag, 29. Dezember 2013

Zum Jahreswechsel

Ihr Lieben, bitte vergebt mir für die wenigen Einträge in der letzten Zeit. Zwischen Umzug und Eingewöhnungszeit fehlt mir derzeit leider ein wenig die Muse zum Schreiben. Da ich nur dann Freude am Schreiben habe, wenn ich dazu auch wirklich in der Stimmung bin, gibt es zwischendurch halt auch mal ein paar weniger Posts ;o)

Ich hoffe, ihr hattet alle ein wunderschönes und besinnliches Weihnachtsfest! Diese Weihnachtszeit ist an uns irgendwie nur so vorbei gerauscht und erst jetzt, stellt sich endlich etwas Ruhe und Besinnlichkeit bei uns im neuen Haus ein. Erst jetzt sind die meisten Räume soweit hergerichtet, dass ich mich endlich anfangen kann, so richtig wohl zu fühlen. Langsam kann ich "uns" in den Räumen wieder erkennen, eine Buddha Statue in der Ecke, lieb gewonnene Bilder an der Wand, Faltsterne an den Fenstern, Kristalle neben meinen Klangschalen am Fensterbrett...alles verwandelt dieses fremde Haus mehr und mehr in "unser" Haus.  Ein sehr schönes Gefühl!

Täglich finden wir mehr und mehr Zeit, diese neue Gegend zu erkunden. Fast täglich gibt es neue Freuden und Erstaunen über das Entdeckte. Kulturelle und sportliche Angebote werden langsam beschnuppert, Vereine ausgesucht und Pferdeställe erkundet. Die erste Reitstunde in einem neuen Stall hat statt gefunden, die erste Jogging Runde auf neuen Pfaden wurde gerannt, die ersten kreativen Stunden wurden bastelnd am Tisch verbracht. Die Küche füllt sich öfter und öfter mit Gerüchen von vertrauten Gerichten, und die Regale füllen sich langsam mit unseren alt gewohnten, gesunden "must haves".


Am Ende des Tages falle ich nicht mehr tot müde und gestresst ins Bett, sondern finde mehr und mehr Zeit zum Lesen (gestern Abend z.b. habe ich in einem Rutsch dieses kurze Buch durchgelesen). Am gestrigen Morgen fand ich endlich die nötige Ruhe und Energie, um den Tag mit einer halbstündigen Meditation, gefolgt von etwas Yoga, beginnen zu lassen. Es sind kleine Schritte die wir machen...jeden Tag ein wenig mehr Richtung Alltag. Aber letztendlich sind es alles kleine Schritte, die uns von der anderen Seite der Welt zu diesem, oh so besonderen, Ort geführt haben.

So ist der Zeitpunkt unseres Einzuges doch recht passend. So wie dieses Jahr, mit all seinen Höhen und Tiefen, nun ein Ende findet, so findet auch dieser Teil unserer Reise nun einen Abschluss. Und obgleich auch unsere Zeit hier nur ein weiterer Teil einer noch viel längeren Reise ist, so freuen wir uns auf den Beginn. Ein neues Jahr und ein neuer Start für uns....bestimmt kein Zufall.
Morgen werde ich mich hinsetzen und zwei Blatt Papier und einen Stift zur Hand nehmen. Auf einem werde ich alles listen für das ich im vergangenem Jahr dankbar bin, und auf dem Anderen werde ich all den neuen Träumen und Wünschen Ausdruck geben. Wenn beide Zettel gefaltet sind, werde ich hinaus in den Garten gehen und sie dort mit etwas Salbei verbrennen und ihre Energie und meine Dankbarkeit freisetzen. Ein Ritual welches ich seit einigen Jahren immer an diesem letzten Tag des Jahres pflege und als sehr schön empfinde.

Und so vertraue ich darauf, dass wie in der Natur auch, all die Samen neuer Dinge derzeit noch ein wenig unter der Winterdecke schlummern und mit Beginn des Frühjahres langsam erwachen und wachsen werden. Welch Freude wird es sein dieses Feld des Lebens erblühen zu sehen und mit wie viel Dankbarkeit ich auf das Feld des vergangenen Jahres zurück blicke.

Ich wünsche Euch allen einen guten Start in ein fantastisches neues Jahr und danke, dass ihr mich bis hierher begleitet habt!



Mittwoch, 18. Dezember 2013

Tagesschnipsel

Jeden Mittwoch teile ich kleine Momente eines Tages, die ich in Bildern festgehalten habe. Kleine Schnipsel unseres Alltages und des Zaubers, der manchen Momenten inne wohnt. Du bist herzlichst dazu eingeladen mitzumachen! Dazu bitte einfach den Link zum eigenen Blogpost in den Kommentaren hinterlassen.


Die innere Ruhe will sich nur schwer finden in diesen Tagen. Unser Alltag ist immer noch zum großen Teil mit Einzugsarbeiten verbunden, mit dem ersten leichten Beschnuppern dieses neuen Ortes und viel Nervenaufreiben. Puh! Zumindest haben wir endlich wieder High Speed Internet und ich kann meine meditativen Lieblingssongs im Hintergrund hören. Ich durfte meine Lieblingstasse auspacken und endlich meinen geliebten Chai-Tee an kalten Morgenden aus ihr trinken. Solche Kleinigkeiten, alte Rituale für mich, sie geben mir ein Gefühl der Sicherheit und Kraft.

Wie dankbar bin ich an diesen Tagen für die vielen, vielen Vögel die uns besuchen kommen und sich an den Knödeln und Futtersamen satt fressen. Sie bieten uns viele kleine Momente des Innenhaltens, des im Jetzt seins und lassen uns schmunzeln. Die Kinder sind absolut fasziniert bei dem regen Treiben und selbst ich, staune über die Anzahl der Vögel die uns besuchen. Vom Grünspecht, über Eichelhäher, von Ringeltauben zu Sumpfmeisen. Selbst ein Eichhörnchen tollt oft fröhlich durch unsere Bäume. Und so entstand eines der unteren Bilder. Meine beiden Lieben die draußen toben wollten, fand ich ruhig da sitzend, einander umarmend, ganz im Moment versunken, die Vögel beobachten. Ein wirklich besonderer Moment für mich, weil es mir schon immer am Herzen lag, in ihnen die Liebe zu der Natur und den Tieren zu nähren und pflegen.

Und so folge ich dem Beispiel meiner kleinen Lehrer, und werde mich im nächsten hektischen Moment daran erinnern, einfach Platz zu nehmen und Mutter Natur auf mich wirken zu lassen :o).

In diesem Sinne,

Bis bald!




Mittwoch, 11. Dezember 2013

Tagesschnipsel

 Jeden Mittwoch teile ich kleine Momente eines Tages, die ich in Bildern festgehalten habe. Kleine Schnipsel unseres Alltages und des Zaubers, der manchen Momenten inne wohnt. Du bist herzlichst dazu eingeladen mitzumachen! Dazu bitte einfach den Link zum eigenen Blogpost in den Kommentaren hinterlassen. -


Ihr Lieben, oh, dieser Umzug...so sehnlich herbei gewünscht und doch so ermüdend. So viele Dinge die jeden Tag gemacht, geholt und gestaltet werden wollen. Ein bisschen Wehmut begleitet diese, ansonsten doch so wunderbaren Tage, weil es schwer ist dieser Weihnachtszeit die nötige Aufmerksamkeit zu geben, die ich möchte.
Zwischen all diesem Umzugswahn versuche ich dennoch Raum zu machen für kleine Momente der Ruhe und der Besinnung. Die Momente wenn ich z.b. den Jüngsten im Waldorfkindergarten abgebe und mich überall gedämmtes Licht, Kerzenschein und sanfte Farben und Materialien grüßen...es ist wie ein 5 minütiger Urlaub morgens um 8. Frisch geschnittene Tannenzweige aus dem Garten und viele, viele Kerzen und Tannenzapfen auf der Fensterbank am Küchenfenster....so dass ich beim Spülen daran erinnerte werde, alles etwas langsam angehen zu lassen und tief durch zu atmen.
Oder Momente wie heute morgen, als ich kurzerhand beschloss mir jetzt ein paar Minuten der Stille zu nehmen und endlich aus meinem Gartentor raus in diese Wunder-Nebellandschaft zu treten.
Die Enten, diese Bäume und das sanfte Wasser sind jetzt meine neuen Nachbarn.
Wenn ich Ruhe und Stille in der Natur suche, Zeit zum reflektieren und bei mir sein, muss ich von nun an, nur das Gartentörchen öffnen und hinaus treten in dieses neue Reich hinter unserem Haus.
Wie herrlich der Gedanke, dass solche Momente der Stille nun mein täglich Brot sein können.






Donnerstag, 5. Dezember 2013

Erste Blicke

Hallo ihr Lieben! Noch mitten im Umzugsstress, der mit vielen Höhen und Tiefen kommt, sind hier einige erste Blicke in unser neues Leben. Heute stellen wir uns dem Aufbau unserer Kueche und der Ansage eines Orkanes, der selbst die Schule hier heute geschlossen hält....ohoh!
Mehr dann, sobald etwas Ruhe und Ordnung in das Chaos eingekehrt sind :o)


                                                               ein 1.Sonnenaufgang

                                                                           Boxenchaos

                                    Erste Erkundung des neuen Gartens und fuer "Total klasse!" empfunden

            Unsere 1.Erfahrung mit Kellerräume auspumpen. Note to self: an neuen Waschmaschinen
 erst die Transportsicherung raus nehmen = trockener Keller

  ein 1.Sonnenuntergang



Mittwoch, 27. November 2013

Tagesschnipsel

 Jeden Mittwoch teile ich kleine Momente eines Tages, die ich in Bildern festgehalten habe. Kleine Schnipsel unseres Alltages und des Zaubers, der manchen Momenten inne wohnt. Du bist herzlichst dazu eingeladen mitzumachen! Dazu bitte einfach den Link zum eigenen Blogpost in den Kommentaren hinterlassen. -

Der Winter hält langsam, sichtbar Einzug. Die Spaziergänge in der Natur, sie sind anders. Da wird sich in noch mehr Klamottenlagen eingekuschelt und alles was noch sichtbar zu seien scheint, ist die Nase und die Augen...der Rest des Gesichtes vermummt von Schal und Mütze. Die Schritte, sie sind langsamer und bedachter. Und fast als ob mein Körper eins sein möchte mit der Stille die wir nun im Wald vorfinden, so steht auch mir nicht der Sinn nach vielen Worten während meiner Zeit dort draußen. Es ist ein stilles Beobachten, aber gleichzeitig eine wachere Wahrnehmung, als an anderen Jahreszeiten, die da stattfindet. Das Einatmen der kalten Luft und der warme Atmen, der selbige wieder ausstoesst. Durch die kleinen Dampfwolken, ist es ein nun fast sichtbar gewordener Kreislauf. Eine Einladung tiefer zu atmen und sich des Kreislaufes mehr bewusst zu sein.

Vor einigen Tagen habe ich eine wundervolle Beschreibung solcher Novembermomente gelesen:
"Ich liebe diese Trübheit des Novembers. Wenn alle Farbabstufungen auf die wenigsten reduziert sind. Eine Schönheit, die sich genauso sehr durch das definiert was nicht mehr vorhanden ist, als auch durch das was nun präsent ist."

Ohne Licht, kein Schatten. Die Schönheit der eine Seite, ist schwer erkennbar ohne die Gegenseite.

Und mit diesen Gedanken verabschiede ich mich für eine kleine Weile um mich nun völlig dem Ende unseres Projektes "Umzug Deutschland" zu widmen, so dass nächste Woche ein neuer Anfang beginnen kann :o)




Montag, 25. November 2013

Gestricktes

Mit unserer kalifornischen Klamottenausrüstung haben wir immer noch einen hohen Bedarf an warmen Winterpullis, besonders für die zwei Jungs. Und da das Strickfieber bei mir noch immer keine Anzeichen von Rückzug macht, machte ich das nächst Logische. Pattern ausgesucht, dem Wollgeschäft einen Besuch abstatten, die schwierige Wahl treffen, welche herrliche Wolle es denn diesmal sein soll und dann endlich die vielen Stunden des relaxten Strickens genießen.
Ich habe diesen Pulli schon einmal zuvor gestrickt, mich dort aufgrund der Wollknappheit damals für eine kurzärmlige Variante davon entschieden. Ich mag diese Anleitung sehr, weil man einfach so viele verschiedene Dinge mitmachen kann. Der Pulli wird an einem Stück von oben nach unten gestrickt und das erspart das manchmal lästige Nähte schließen und Endfäden vernähen.



Die kleine Applikation der Wolke habe ich mal irgendwo auf Ravelry bei einem anderen Pattern gesehen, und fand sie so allerliebst, dass ich sofort wusste, das dieser Pulli auch eine Wolke mit bunten Regentropfen braucht. Ich habe diesmal kein Swap (Probestück) gestrickt, und kann mir nun auch erklären warum 7 ganze Knaeule in diesem Pulli verschwunden sind. Er ist ein wenig weit geraten, nicht so eng anliegend wie der andere. Aber kuschelig, oh ja...das ist er ganz bestimmt, und die Merinowolle sorgt dafür, dass der kleine Mann immer schön warm bleibt.

Das Fotoshooting hat in Zusammenarbeit mit seinem besten Freund statt gefunden: Teddy. Dieser kleiner Bär begleitet ihn schon seit der Geburt und diese beiden, sie sind wie siamesische Zwillinge. Dementsprechend "geliebt" sieht Teddy auch inzwischen schon aus. Viele Male musste mit Nadel und Faden an ihm schon rum operiert werden. Diese Beziehung, sie ist was ganz Besonderes. Ich habe massig Bilder und Videos, geschweigeden Erinnerungen, die Zeuge dieser innigen Liebe sind und die eines Tages zusammen gefasst, ein herrliches Geschenk machen werden...zu einer Hochzeit vielleicht. Und wie schön ist der Gedanke, dann beim Durchsehen dieser Bilder auch an solch lang vergangenen Strickprojekte wie diesen kleinen Pulli erinnert zu werden.




Freitag, 22. November 2013

Simplicity


Mit dem anstehenden Umzug (nur noch 1 Woche!!) und dem vielen Moebel-shopping das wir in den letzten Wochen getätigt haben, kommen auch viele Gedanken. Gedanken darüber, wie es denn nun sein soll, unser neues Zuhause. Was soll es haben, was reflektieren, wie genau aussehen.
Eines ist mir dabei ganz besonders wichtig: Simplicity. Nur allzu gut erinnere ich mich noch an den Auszug aus unserem Haus in Kalifornien, und die harte Wahrheit die mir regelrecht ins Gesicht schrie: „Zu viel Zeugs! Du hast zu viel Zeug!“  Dabei hatte ich mich als Jemand gesehen, der schon recht bedacht ist, mit dem was er in sein Leben schleppt. Kam was Neues, musste was Altes raus.

Aber anscheinend, hat sich die Masse unserer Habseligkeiten auf den 250qm des alten Hauses einfach verlaufen. Dabei habe ich mehr als einmal die Bemerkung von Amerikanern gehört, dass wir ja nicht so viele Sachen in unserem Haus haben...was für viele der amerikanischen Verhältnis wahrscheinlich wahr war. Zumindest war unsere Garage nie vom Boden bis unter die Decke mit Kartons voll gestopft, wie wir es so oft in anderen Häusern gesehen haben. 
Dennoch, als ich dort im Februar dieses Jahres saß und unsere Sachen nach: mitnehmen, verkaufen, wegwerfen und Heilsarmee sortierte, wurde ich mir bewusst, dass sich über die wenigen letzten Jahre viel mehr Zeugs in unser Leben eingeschlichen hatte, als ich wusste, ahnte, geschweigeden brauchte! Als ich in den folgenden Tagen zig Fahrten mit vielen Kartons zur Heilsarmee machte, erfüllte mich ein Gefühl der Enttäuschung und des schlechten Gewissens. All das Geld, all die Zeit, all die Ressourcen die in diese Dinge geflossen sind..soviel Unbedachtheit meinerseits...so vieles das einfach unnötig war. All das endete jetzt letztendlich entweder in den Händen eines neuen Besitzers (der bessere Teil daran), oder auf den Müllhalden ab (der weitaus schlechtere Teil). Wegwurf-Gesellschaft, so viel mehr ein Problem in den USA als hier. Aber auch ich hatte mich das eine oder andere Mal dazu hinreisen lassen, unbedacht zu sein in meinen Käufen. Wollen über Notwendigkeit gestellt. Nicht der cleverste Schachzug, wie sich nun in Anbetracht eines Umzuges auf die andere Seite der Welt, heraus stellte. Ich kann nur jedem Tipp geben: wenn ihr alte Sachen aussortiert, tut es mit dem Hintergedanken, dass ihr wirklich nur das Nötigste, meist Geliebteste mit auf einen 10.000km Umzug nehmen könnt. Es ist erstaunlich, wie einfach man sich ploetzlich von vielen Dingen trennen kann, wie klar man ploetzlich sieht, was man wirklich braucht und wertschaetzt. 

      ::eigene Fotos mit Lieblingsquoten bestückt....großartige Reminders::

Simplicity, die Einfachheit, etwas das ich eigentlich sehr schätze, habe ich in Bezug auf meine Kinder und deren Spielsachen eigentlich immer recht gut leben können, da es mir einfach immer super wichtig war, sie nicht mit zu viel Dingen zu überschütten. Aber es scheint, es waren dringend ein paar Änderungen in anderen Bereichen nötig. Als wir dann von unserem großen Haus vorübergehend in ein halb so großes Haus gezogen sind, sah ich auch was für eine Falle zu große Häuser sind. All die Ecken die man meint mit irgendwas füllen zu müssen....fast wie innere Spiegelbilder.
Als wir dann 3 Monate später aus diesem Haus auszogen und die Kisten für Deutschland packten, verabschiedete ich mich nochmals von gut der Hälfte unserer Sachen. Mit nur 34 Kisten sind wir letztendlich hier her gezogen. Das Leben auf zuerst 58qm, und nun für die letzten 2 Monaten auf 70qm, hat mir nochmals bewusst gemacht, mit wie viel weniger wir auskommen können
.
Und somit ist mein Mantra für unser neues Haus mehr den je zuvor: Simplicity und Minimalismus. Ich versuche wirklich mein Bestes, sehr bedacht zu sein mit den Dingen die ich jetzt für unser neues Zuhause kaufe. Was nicht heißen soll, ich kaufe keine Nics Nacs und kleine Dinge die mich erfreuen, aber ich stelle sicher, dass diese sich in Grenzen halten, dass sie mir wirklich gefallen...und zwar nicht nur heute oder nächstes Jahr, sondern, dass sie so zeitlos sind, dass ich für viele, viele Jahre Gefallen daran finden kann. Da ich schon immer sehr die einfachen, meist naturalistischen Dinge liebe, versuche ich auch fast nur solche ins Haus zu holen. Dekorieren mit dem was die Natur uns in den verschiedenen Jahreszeiten bietet, oder mit dem was wir mit unseren Händen selbst erschaffen können.



Oftmals ist es doch so, dass unser Zeug schon fast uns besitzt und nicht andersherum. So viel Zeit fließt in unsere Dinge...in ihre Anschaffung, in ihre Instandhaltung. Dinge, die ich nicht mit mir ins Grab nehmen kann. Und so bedenke ich beim Einkauf, brauche ich wirklich so viele Handtücher/Bettwäsche/Küchen-Gegenstände, oder reicht die Hälfte? Muss man wirklich die neuste CD im Laden kaufen, oder ist ein Download nicht viel besser? Einfacher stellt sich das vielleicht an meinem Kleiderschrank dar, da ich nie wirklich die Sorte Frau war, deren Kleiderschrank aus allen Nähten platzt. Ich glaube, mein Mann besitzt mehr Klamotten als ich ;o)
Aber auch hier ist die Frage, wenn nicht jeder 15 verschiedene T-shirts besitzen würde, würde dies nicht die Wäscherei so viel einfacher machen. Was brauchen wir wirklich an Pflegeprodukten, ein einfaches Stück Seife und eine Flasche Shampoo haben uns in den letzten Jahren gute Dienste geleistet. Warum also bräuchten wir zig verschiedene Flaschen an Duschgels und und und. Ich erinnere mich mal vor Jahren auf einem Blog gelesen zu haben, dass die Schreiberin total genervt war, von all den vielem Geschirr das sie tagtäglich per Hand zu waschen hatte. Bis ihr plötzlich die Idee kam, pro Person nur noch ein Set zu behalten und den Rest in Kartons zu packen. Plötzlich war es nur noch eine Sache von vier Tellern die auf ein Mal gewaschen werden mussten. Eine Sache von wenigen Minuten täglich, anstatt eines riesigen Berges an Geschirr 2 Mal täglich.

Einfachheit, sie befreit. Sie macht Raum für Neues. Genauso wie ich aufgrund unserer Ernährungsweise an vielen Gängen im Supermarkt einfach vorbei gehen kann, weil es mir einfach nichts mehr zu bieten hat, so kann man das auch auf andere Lebensbereiche anwenden. Platz schaffen, bedacht sein, nicht der Werbung und dem sozialen Druck nachzugeben, die eigenen Gedanken und Wünsche zu hinterfragen. Ein gutes Vorbild für die Kinder zu sein und ihnen zu zeigen, dass nur weil man die Möglichkeit hat mehr zu haben, man dem nicht immer nachgeben muss. Das weniger oft mehr ist. Nein, es muss nicht der Playmobil oder Lego Advenstkalendar sein, es muss nicht die bis ins kleinste Detail geplante Themen-Geburtstagsfeier sein, die mehr Planung, Zeit, Nerven und Geld kostet, als kleine Kinder sie je wert schätzen könnten. 



Ein kleines Stück Schokolade oder ein kleiner Aufkleber im Adventskalender, ein handgebackener Kuchen verziert mit Gummibären und Smarties, heiße Schokolade und Topf-schlagen. Waren es nicht immer die einfachen Dinge, die uns als Kinder Seelenfrieden und Geborgenheit gegeben haben? 

Vielleicht liegt Teil unseres Seelenfriedens auch als Erwachsene genau da: in den einfachen Dingen!



P.S. Dies sind natürlich Werte die ich persönlich für meine eigene Familie festlege, weil sie unsere Art zu leben widerspiegeln. Natürlich ist nichts Schlimmes daran, wenn andere Familien für sich andere Entscheidungen treffen. 
Dies soll keine Verurteilung anderer Lebensweisen darstellen, aber ich hoffe, das ist selbstverständlich :o)

Mittwoch, 20. November 2013

Tagesschnipsel

Jeden Mittwoch teile ich kleine Momente eines Tages, die ich in Bildern festgehalten habe. Kleine Schnipsel unseres Alltages und des Zaubers, der manchen Momenten inne wohnt. Du bist herzlichst dazu eingeladen mitzumachen! Dazu bitte einfach den Link zum eigenen Blogpost in den Kommentaren hinterlassen.


Manchmal fängt ein Bild den Moment perfekt ein. Eine Schale Popcorn (mein Lieblingsrezept!), knackige Apfelscheiben, Pfefferminztee....und...ein Film. Ein Film den ich nicht etwas für meine Kinder gekauft habe, sondern für mich alleine. Geschaut an einem ruhigen Abend, als die Kinder im Bett waren und der Mann beim Deutschunterricht war.  Ja, ich gebs zu...das kleine Mädchen in mir, mag es immer noch gerne sich hin und wieder dem Zauber eines Pferdefilmes hinzugeben. Einfach für 90 Minuten ab zu tauchen in eine Welt, die einst mal meine eigene war. Pure soul food!


Sonntag, 17. November 2013

Ein Spaziergang


Hallo ihr Lieben! Sicherlich kennt ihr das, ein Tag an dem irgendwie alles stressig erscheint, wo die Kinder eine größer erzieherische Herausforderung sind als an manch anderen Tagen. Ein Tag an dem man sich vielleicht selber nicht so mag und es mit dem Geduld haben nicht so richtig klappen will. Ein Tag an dem der Berg an Dingen die erledigt werden müssen, bedrohlich über einen ragt und einen fast zu erdrücken erscheint. Ein Tag an dem jedes Geräusch zu laut zu sein scheint und man diese innere Ruhe einfach nicht so richtig finden mag. Oh, diese Tage....sie sind sicherlich kein Zuckerschlecken.


Aber zum Glück gibt es da ja einen recht einfachen Trick, dem Abhilfe zu schaffen. Dann heißt es alle man Schuhe und Jacken anziehen. Kleine Hände werden in Handschuhe gesteckt und warme Mützen über die Ohren gezogen. Die einzige Qual die dann bleibt, ist sich für eine bestimmte Strecke zu entscheiden, und dann gehts los. Raus in die Natur! In den letzten 2 Tagen sind wir einen Weg entlang gegangen, welchen ich das letzte Mal vor ca. 15 Jahren begangen habe. Ausgespäht hoch zu Pferd, nichtsahnend, dass ich selbigen viele Jahre später mit meiner eigenen Familie bewandern werden. Doch die Erinnerung daran, wie schön dieser Weg und seine Umgebung war, ist geblieben. Und so steigen wir aus dem Auto, kleine Füße in freudiger Erwartung auf Bewegung.
Bei 3 Grad lassen wir die Natur ihren Zauber an uns wirken. Mit jedem tiefem Atemzug, der recht kalten Luft, und mit jedem Ausatmen, machen wir Platz in unserem Inneren für Reinheit und Klarheit. Die Brise die uns sanft umspielt, scheint an allem Alten und Negativem das wir tragen zu zerren, und unsere Körperfeld klar und leichter zurück zu lassen.
Wir sehen Herrn Hahn und seiner Hennenschar bei der Würmerjagd zu und begrüßen die Pferde auf der anliegenden Koppel.



Während die Kinder sich jagen und mit ihrem Papa herum albern, versuche ich stets ganz bewusst all die kleinen Dinge um mich herum wahr zu nehmen. So stehe ich still und beobachte das Spiel der Kohlmeisen in den nun kahlen Ästen. Wie der kleine Mäuserich Frederik, starre ich auf das Rot der Beeren in den Bäumen, ihre Intensität  in mich ein saugend. Ich blicke den Enten nach, wie sie geräuschlos durchs Wasser gleiten und die Linien die sie hinter sich herziehen. Alles liegt in einem zartem Nebelschleier und lässt denselben Ort ganz anders erscheinen, als noch am Tag zuvor. Ich denke an Thích Nhất Hạnhs Walking Meditation "Breathing in, I calm body and mind. Breathing out, I smile."



Und langsam, Stück für Stück fällt alles von mir, merke ich wie meine Gedanken wieder klarer werden und sich mein ganzer Körper entspannt. Die Wangen der Kinder und auch die unsrigen sind rosa gefärbt und die Schritte der Kinder haben ein wenig an ihrer Eile verloren. Innerer Frieden, er kehrt so langsam zurück und macht sich breit in ihrem Körper und unseren Herzen. Dort draußen, gemeinsam oder auch allein, finde ich dieses Gefühl immer wieder. 

Dieses Laufen ohne Ziel - es tut gut. Nicht nur an stressigen Tagen, sondern an jedem Tag. Und so sind diese Spaziergänge eine Art tägliches Brot für uns, für unseren Geist und unsere Sinne. Kostbar und überaus geschätzt. 



Mittwoch, 13. November 2013

Tagesschnipsel

Jeden Mittwoch teile ich kleine Momente eines Tages, die ich in Bildern festgehalten habe. Kleine Schnipsel unseres Alltages und des Zaubers, der manchen Momenten inne wohnt. Du bist herzlichst dazu eingeladen mitzumachen! Dazu bitte einfach den Link zum eigenen Blogpost in den Kommentaren hinterlassen.

Am Wochenende hatte ich die Möglichkeit noch ein paar extra Eindrücke von unserer neuen Stadt zu machen. Ich verliebe mich mit jedem Besuch mehr in die Gegend!



Montag, 11. November 2013

Ein Traum wird wahr

Hallo ihr Lieben! Als es sich langsam abzeichnete welche Stadt denn nun unser neues Zuhause wird, begann die Suche nach einem neuen Kindergarten für den Jüngsten. Die Freude die ich empfand, als sich dann schnell raus stellte, dass sich dort ein Waldorf Kindergarten befindet, ist fast unbeschreiblich! Solang ich denken kann, war es mein Wunsch, dass meine Kinder zumindest für ein paar Jahre eine Waldorf-Erziehung erleben dürfen. Ich finde vieles in der Rudolf Steiner Philosophie ansprechend, es erscheint mir ein sehr liebevoller und vor allem, natürlicher Weg. Auf so einige Dinge, die man vielleicht dem Waldorf Stil zu schreiben würden, haben wir sowieso schon immer Wert gelegt und diese sind auch Bestandteil unseres alltäglichen Lebens. Besonders die Naturverbundenheit, das Arbeiten und Spielen mit natürlichen Materialien, dem Tatbestand, dass man ein Kind wirklich einfach nur Kind sein lässt, hat mich dabei immer besonders angesprochen.


Leider gab es in unserer damaligen Stadt in Colorado keine Waldorf-Einrichtung und somit ging unser Ältester in einen Montessori Kindergarten. Als wir dann nach Kalifornien gezogen sind, gab es einen Waldorf Kindergarten/Schule in der Nachbarstadt, zu denen ich beide Kinder ja gerne gefahren hätte, aber leider hat sich das gar nicht als so leicht heraus gestellt und ich habe mich dann dagegen entschieden.
Kinderbetreuung jeglicher Art kostet in Amerika nämlich ein Vermögen. Es gibt keine städtischen Kindergärten sowie man sie bei uns kennt. Die meisten Einrichtungen werden in der Regel als "Geschäft" von Privatleuten geführt oder sind regelrechte Ketten, die es auch in anderen Städten/Staaten gibt. Regelbeiträge nach Einkommensgrenzen gibt es nicht. Jede Einrichtung setzt ihre eigenen Beiträge fest.


Bei den Einrichtungen gibt es dann natürlich auch wieder riesige Unterschiede, ich habe von videoueberwachten Räumen, wo die Eltern über Kamera jederzeit in den Raum sehen können und schon richtig auf Schule getrimmt wird, bis zu sogenannten In Home Daycares alles gesehen.
Wir haben in einer ganz normalen Einrichtung, für nur 2 volle Tage pro Woche $386 im Monat gezahlt. Möchte/Muss man sein Kind Vollzeit unterbringen, liegen die Kosten in der Regel zwischen $800 bis $1000 pro Kind. Auf Geschwisterkinder bekommt man etwa 10 - 20% Rabatt, aber das wars auch. Außerdem berechnen diese auch immer eine Einschreibungsgebühr, die dann nochmal zwischen $100-$300 liegt, und jedes Jahr wieder neu gezahlt werden muss.
Ihr seht also, warum so viele Mütter in Amerika für eine sehr lange Zeit oder sogar für immer, Hausfrau sind. Es rechnet sich einfach nicht bei mehr als einem oder zwei Kindern noch arbeiten zu gehen, außer Frau hat ein sehr sehr gutes Einkommen. Diese irrsinnigen Summen lassen sich leider auf vieles übertragen was mit Kindern zu tun hat, Sport und Ferienlager fallen mir da ganz spontan noch ein. Solche Fakten sind für uns auch ein Grund gewesen, dass wir wussten wir können unseren Kindern hier ganz andere Möglichkeiten bieten.


Obwohl ich es toll finde, dass Waldorf und Montessori dort oben sehr angesehen und als Alternativ-Einrichtungen geschätzt sind, ist es zugleich schade, dass es einem finanziell und auf andere Weise nicht leicht gemacht wird, dies für seine Kinder zu erfüllen. Die offizielle Waldorfschule in unserer damaligen Nachbarstadt, hat über $800 für die Vormittagsbetreuung von Kindergarten verlangt. Wollte man auch Nachmittagsbetreuung, ging es dementsprechend aufwärts in den Kosten. Außerdem fand ich deren Aufnahmeverfahren fragewürdig. Anstatt, dass ich dort nur eine kurze Anmeldung ausgefüllt habe wie jetzt und ein persönliches Gespräch mit der Leiterin geführt habe, hätte ich dort Seiten von teils recht merkwürdigen Fragen beantworten müssen. Waldorf und Montessori scheint in Amerika leider fast einem Hype zu unterliegen, und ich möchte mein Kind nicht zu einer Einrichtung senden, nur weil es hip ist, sondern aus Überzeugung. 



Umso größer also die Freude darüber, dass wir nun einen wunderbaren Waldorf Kindergarten für unseren Jüngsten haben, und dort ganz normale Regelbeiträge zahlen. Letzte Woche hatte mich die Leiterin angerufen und uns eingeladen am St.Martin's Basar teilzunehmen. Glücklich einen Grund mehr zu haben, nochmals zu unserem neuen Zuhause zu fahren, sind wir am Samstag gen Norden gefahren. Wir hatten die Möglichkeit uns die Räumlichkeiten und alles in aller Ruhe anzusehen, uns mit den Betreuern zu unterhalten und einige Mütter kennenzulernen. Die Kinder, währenddessen, wussten gar nicht was sie zuerst machen sollten. Da wurden Plätzchen gebacken, Ketten aufgefädelt, Mooshäuschen gebastelt und mehr. Alles war so warm und einladend, soviel Liebe lag in all den handwerklichen Dingen die von Müttern verkauft wurden. Wir sind sehr begeistert von diesem Kindergarten, und ich hätte hunderte Fotos machen können. Das Einzige, dass mir nicht gefällt, ist das er nur noch knapp 1,5 Jahre dort haben wird bevor er eingeschult wird. Aber, die Dankbarkeit darüber, dass er es überhaupt zu genießen bekommen wird, überwiegt natürlich gewaltig.
Und aus ganz selbstsüchtiger Sicht, freue ich mich tierisch darauf neue Kontakte mit Gleichgesinnten Mamas zu knüpfen und mich dort sehr zu engagieren ;o)

Wie gesagt, unser neues Städtchen ist ein wirklicher Traum für uns! Gibt es unter meinen Lesern vielleicht noch andere Waldorf/Montessori-Begeisterte? Würde mich freuen von Euch zu hören!