Donnerstag, 29. August 2013

Im Walde

Hallo ihr Lieben! Bitte entschuldigt, dass es hier momentan etwas ruhiger ist als gewöhnlich. Wir neigen uns hier nun dem Ende der Sommerferien zu. Nächste Woche startet sowohl der Kindergarten als auch die Schule für meine 2 Jungs.
Wenn ich nun morgens das Fenster weit aufmache um die Sonne rein zulassen, grüßen mich definitiv kühlere Temperaturen, als noch vor ein paar Wochen. Die Birke vor dem Balkon, mit schon vereinzelten bunten Blättern, zeigt es uns auch: der Herbst, und damit meine Lieblingsjahreszeit, ist im Anmarsch. Der Wind hat mir diese Woche in der Stadt, doch tatsächlich schon einige vertrocknete Blätter vor die Füße geweht und ich bin ganz bedacht und mit einem großem Lächeln auf dem Gesicht auf jedes drauf getreten nur um das herrliche Rascheln und Knacken zu hören. Herbst!
Höchste Zeit also die nun langsam rar werdenden warmen und schulfreien Stunden auszunutzen. Letzte Woche haben wir einige der wunderbaren Wanderwege bei meiner Tante im Spessart erkundet. Die liegen mehr oder weniger direkt vor ihrer Tür und so haben die Jungs und ich uns auf Entdeckungstour begeben.


Ich hatte mir einen Tag zuvor ein Buch mit einem sehr passenden Titel gekauft: "Ich bin ein Teil des Waldes". Genau so fuehl ich mich jedes mal wenn ich im Wald bin. Irgendwie als ob ich da einfach hingehöre. Nichts beruhigt und entspannt mich mehr, als durch ein Wald zu laufen, mich an dem grün satt zusehen, diesen wunderbaren Duft einzuatmen und keine Geräusche außer die natuerlichen Geräusche des Waldes (plus zweier kleiner Entdecker) zu vernehmen. Wenn uns eine Lichtung begegnet, halten wir oft an und die Jungs und ich machen ein paar ganz einfache Yoga/Meditation uebungen...nur für ein paar Minuten, aber diese wirken immer Wunder.

Diesmal haben wir einen besonderes schönen und magischen Platz im Wald gefunden. Seht selbst:


Und was macht man als Junge so am Wasser? Natürlich die besten und groessten Kieselsteine suchen
und diese um die Wette weit werfen.


Natürlich konnten die Jungs der Einladung des kühlen und glitzernden Wassers nicht lange widerstehen. Da wurden hastig Füße von Socken und Schuhen befreit, Hosen fielen zu Boden und vier kleine Füße und 20 kleine Zehen suchten ihren Weg ins Wasser.


Es galt einen Damm zu perfektionieren. Und kleine Jungs sind die Profis in so was, nicht wahr? :o)
Und während diese beiden mit Freude Stein um Stein den Wasserlauf blockierten, nahm ich alles ganz ganz tief in mich auf. Das sanfte Licht, das Glitzern auf dem Wasser, brummende Hummeln, kleine Fische die nach kleinen Insekten schnappen. Der Wind in den Bäumen und die Kühle des Schattens, der Geruch feuchter Erde und der Klang des Flusses. Entspannung pur für diese Mama, und genau was ich derzeit ganz ganz viel brauch!


Ich habe schon als Kind immer davon geredet, eines Tages in einer Hütte im Wald leben zu wollen. Ob dieser Traum je wahr wird, weiß ich nicht. Aber Momente wie dieser, wo meine Kinder und ich einfach wir sein können, unbefangen und unabgelenkt, lassen meine Sehnsucht und liebe für den Wald nicht abreißen. Der in Amerika sehr berühmte Schriftsteller Henry David Thoreau, hat ein tolles Buch über seine 2,5 jährige Einsiedlerzeit in einer Blockhütte im Wald geschrieben. Und so muss ich oft an meinen Lieblingsvers denken, wenn ich da so unter den Bäumen sitze und meinen kleinen Jungs zu sehe. Einen Vers der mir so sehr aus der Seele spricht, dass ich ihn mir sogar auf meiner Tasse habe schreiben lassen. Als morgendliche Erinnerung, dass auch wenn der Stress mal überhand nimmt, die Magie des Waldes nie weit weg ist.

"Ich zog in den Wald, weil ich den Wunsch hatte, mit Überlegung zu leben, dem eigentlichen, wirklichen Leben näher zu treten, zu sehen, ob ich nicht lernen konnte, was es zu lehren hätte, damit ich nicht, wenn es zum Sterben ginge, einsehen müsste, dass ich nicht gelebt hatte. Ich wollte nicht das leben, was nicht Leben war; das Leben ist so kostbar. Auch wollte ich keine Entsagung üben, außer es wurde unumgänglich notwendig. Ich wollte tief leben, alles Mark des Lebens aussaugen, so hart und spartanisch leben, dass alles, was nicht leben war, in die Flucht geschlagen wurde."

 

In diesem Sinne, bis bald, ihr Lieben!

 

Mittwoch, 21. August 2013

Gedankenspiel

Hallo ihr Lieben! Da ist heute Mittwoch und eigentlich wollte ich mit euch neue Tagesschnipsel teilen, aber meinereiner hat vergessen das Kamerakabel mitzubringen. Ich bin derzeit im wunderschönen Spessart, wo ich mit beiden Jungs für ein paar Tage meine Tante besuche. Es tut uns gut. Sehr gut. Einfach mal raus aus limitierenden 58qm und rein in ein großes luftiges Haus mit Garten, das viel Platz zum toben und auslassen hat.
Einer der Hauptgründe, dass ich mich wieder dazu entschlossen haben einen Blog zu führen, war um unseren Neuanfang mit all seinen Höhen und Tiefen festzuhalten. Einen Weg zu haben, die vielen Gedanken zu sortieren und durch deren Niederschreiben Raum zu machen für Neues. Neues Mut fassen, neues Loslassen, neues Orientieren, neues Einlenken und neues Voranschreiten. So viele kleine Neuanfänge stecken plötzlich in unserem Alltag. Innerhalb von 5 Monaten sind wir von einem 240qm Haus mit Garten, auf ein 120qm Haus mit Minigarten (für 3 Monate) und nun eine 58qm kleine Wohnung, in der 6 Personen leben, umgezogen. Ich mag es klein und schnuckelig, und bin froh unser großes Haus los zu sein, aber so klein hat sich nun doch als Herausforderung gezeigt.
Nicht nur für meine Jungs, die einfach so wesentlich mehr Raum gewohnt sind zum Spielen, sondern auch für diese Mama hier. Ich bin ja von Natur aus eine Person, die ihre regelmäßige Rückzugsmoeglichkeiten einfach braucht. Ohne - das geht nicht lange gut! Sicherlich versuch ich den Mangel an innerlichen Raum, durch viel Toben in der Natur auszugleichen - aber das mag auch nur bis zu einem Punkt gelingen. Ehrlich gesagt, hab ich richtig Bammel vor dem Einzug des Winterwetters und des Uhrenzurückdrehens. Wenn uns weniger kostbares Tageslicht und Wärme zu Verfügung steht, um der räumlichen Enge zu entgehen. Und ja, "I won't sugarcoat it" wie man so schön in Amerika sagt: mit so viel Leuten auf engem Raum, da gibt es natürlich auch Spannungen. Nicht wirklich schön, aber eine Sache mit der man nun mal rechnen muss.

Es hilft sicherlich auch nicht, dass ich meinen Mann wirklich mega-tierisch vermisse...wirklich ganz ganz arg. Jedesmal wenn wir etwas unternehmen, was Bestimmtes sehen, muss ich daran denke, wie sehr ihm dies jetzt gefallen würde. Auch an den Kindern merke ich mehr und mehr, wie sehr der Daddy doch in unserer Mitte fehlt. Wir sind nun mal keine Familie ohne ihn, und alles ist nur halb so schön. Ich bin nur froh, dass unser Getrenntsein ab nächste Woche Freitag ein Ende haben wird. Und ich bin mir sicher, es werden reichlich Tränen meinerseits fließen, wenn ich ihn vom Flughafen abhole. Kann man eigentlich nach fast 10 Jahren des Zusammenseins noch mehr in seinen Mann verliebt sein als am Anfang? :o)

Tja, und nun wo mein Mann wirklich unsere letzten Zelten in Amerika abbricht, da kommt mich doch nochmal dieses mulmige Gefühl besuchen. Schaffen wir das alles so wie wir es gerne hätten? Wie lang werden wir Anspruch nehmen müssen, bei meiner Mutter zu wohnen? Was wenn sich jobmässig nichts tut?  Normale Ängste die mit so einem Unterfangen einfach kommen. Ich muss einfach Zuversicht darin finden, dass wir uns so gut es uns möglich war, auf die kommenden Zeit vorbereitet haben.Wir haben keine Präferenz wenn es darum geht, wo wir letztendlich ab enden, dies überlassen wir dem Schicksal. Wo immer der passende Job wartet, da werden wir hingehen.
Derzeit spielen wir mit einer gedanklichen Deadline bis November/Dezember und falls sich dann noch nichts getan hat, werden wir ein älteres Thema in Betracht ziehen. Einen Umzug nach Norwegen. Wir hatten schon mal mit dem Gedanken gespielt, weil wir wissen dort werden Leute wie mein Mann händeringed gesucht und es wäre eine ganz schnelle Sache einen Job für ihn dort zu bekommen. Momentan hoffen wir natürlich alles klappt hier in Deutschland, aber falls nicht, haben wir Norwegen sozusagen als unseren Joker. Die Idee wäre erstmal für 3 Jahre zu gehen, bis der Älteste mit der Grundschule fertig ist und es dann ggf. nochmal zu versuchen. Aber abwarten, momentan sind das alles nur kleine Ideen hier und da mit denen wir ein wenig herum spielen, einfach um unsere Gemüter mit dem Gewissen zu beruhigen, das wir keinesfalls zum kompletten Scheitern verurteilt sind. Norwegen würde uns als Naturliebhaber natürlich sehr reizen, und Norwegen soll unwahrscheinlich Familienorientiert zu sein...haha, wir sind solche Globetrotters..wir können es scheinbar einfach nicht lassen ;o)

Also ihr seht, es bleibt spannend und abzuwarten wo es uns letztendlich in den nächsten Monaten hin verschlägt. Danke, dass ich mir hier mal ein wenig Luft machen durfte!


Bis bald!




Mittwoch, 14. August 2013

Die, die mit den Tieren reden

Es lebten einst zwei junge Indianer, die sehr verbunden mit Mutter Erde waren. In ihrem Stamm war diese Verbundenheit eins der wichtigsten Gebote. "Geht und erkundet die Natur und alles was der große Geist in ihr geschaffen hat!" würde die Stammesmama ihnen sagen. "Seid respektvoll gegenüber jedem Geschöpf, nehmt nichts mit außer Erinnerung und hinterlasst nichts außer eurer Fußspuren."


Und so verbrachten die jungen Krieger täglich viel Zeit draußen in der Natur. Sie beobachteten, sie erkundeten, lauschten und sie lernten. Mit der Zeit eigneten sie sich eine besondere Gabe an. Sie kommunizierten mit den Bewohnern des Waldes. Oftmals machten sie eine Runde durch den Wald und besuchten ihre Tierfreunde. Die Tiere dankten den jungen Indianern damit, dass sie ihnen immer etwas lehrreiches mit auf dem Weg gaben. Denn auch sie, als Geschöpfe des grossen Geistes, hatten den Jungs viel zu lehren.

Der Wolf "Knickohr" war einer ihrer Lieblingsfreunde. Als die jungen Krieger ihn besuchten, ließ er sie folgendes wissen: "Wir  sind alle Teil eines Rudels, und unsere wahre Groesse und Stärke kann sich nur im Miteinander entfalten. Jeder hat seine spezielle Gabe und seinen Platz, und nur wenn wir zusammenhalten und zusammen arbeiten können wir überleben." Die Jungen bedankten sich, und machten sich auf zum nächsten Tier.


Eine Wildschweinfamilie kreuzte ihren Weg. Die Indianer warfen ihnen freundlich ein paar Eicheln zu. Als Dank ließ die Muttersau sie wissen: "Manchmal muss man unermüdlich graben um die Dinge die tief verborgen waren ans Licht zu holen." "Und", sagte sie schmatzend weiter, "beschütze Deine Familie mit all deiner Kraft!". Die Jungen bedankten sich, und machten sich auf zum nächsten Tier.



Der Luchs sonnte sich gerade auf einem Fels, als sie an ihm vorbei kamen. Sich streckend, sagte er: "Wisset, dass es auch Zeiten gibt in denen es wichtig ist den Weg alleine zu gehen und sein Revier ab zustecken. Sich nicht in die Enge treiben zu lassen und dass es manchmal vielleicht sogar nötig ist etwas Krallen zu zeigen." Die jungen Krieger nickten verständlich, und bedankten sich für den Rat.


Sie entschlossen eine kleine Rast zu machen und setzen sich nieder. Doch während sie so sassen und sich ausruhten, hörten sie das Knacken von Ästen und Zweigen auf dem Waldboden und hinter dem Bäumen traten neue Freunde hervor:




Es war eine Weile her, dass die Kinder die Rehe gesehen hatten, und so wurde sich erstmal ausgiebig "Hallo!" gesagt.


Dann trat der mächtige Hirsch hervor und bat seinen Rat an: "Vergesst nicht, leise aufzutreten in Eurer Reise durch dieses Leben,  und stets feinfühlig mit euren Artgenossen umzugehen. Und selbst wenn ihr euch manchmal vor etwas scheut, so wagt euch doch immer wieder von der sicheren Dickicht-grenze hinaus in Freie, so dass man euch in eurer ganzen Groesse sehen kann. "

 
Und schon war er wieder hinter den vielen Bäumen verschwunden. Die jungen Krieger waren dankbar für all den Rat den sich von ihren tierischen Freunden erhalten hatten. Sie wussten nun, dass viel Freude im gemeinsamen Umgang zu finden ist.

                "Aber jetzt", sagte das Reh zum jungen Krieger, "lass uns endlich spielen!" und schon sprang es los.



Und so verbrachten die Kinder noch viele Stunden spielend mit ihren tierischen Freunden. Immer auf der Suche nach neuen Abenteuern und lehrreichen Momenten.


P.S. Die Stammesmama möchte sie recht herzlich bei den Tieren des Naturwildparks für die wunderbaren Momente und herrlichen Fotomöglichkeiten bedanken ;o)



Tagesschnipsel

Tagesschnipsel: Jeden Mittwoch teile ich kleine Momente eines Tages in Form einer Collage (ich benutze das Programm Picasa). Du bist herzlichst dazu eingeladen mitzumachen! Dazu bitte einfach den Link zum eigenen Blogpost in den Kommentaren hinterlassen.


Freitag, 9. August 2013

Ein Moment

Hallo ihr Lieben! Heute, wo die Kindern beim Ponycamp sind, ist für mich ein Tag des Relaxens und auch ein wenig des Reflektierens. So viel geschehen in den letzten Monaten, und ich glaube ich habe mir zwischendurch nicht genug Momente des In-sich-kehrens und des Still-seins gegeben. Heute, mit grauen Himmel und kühlen Temperaturen fühle ich die Ruhe über mich kommen. Die Atemzüge die tiefer und länger sind als normal, der Körper und Geist der sich einfach fallen lässt und sich im Moment der Stille aufgefangen weiß. Wie passend kam da dieses Video das heute auf Facebook geteilt wurde und das ich auch euch unbedingt zeigen möchte, weil es einfach so wunderschön ist. Genau was meine Seele heute gebrauchen kann. Vielleicht lass ich mich nach der großen Joggingrunde von heute morgen, nun doch noch zu etwas zusätzlichem Yoga inspirieren :o)
Ich habe außerdem die ruhigen Momente gefunden, um eine ordentliche About Seite zu schreiben und falls ihr etwas mehr über uns erfahren möchte, lade ich Euch zu einem kleinen Besuch dort ein.

Ansonsten hoffe ich, ihr geniesst das Video genauso sehr wie ich und ich wünsche Euch viele kleine Momente der Stille für die nächsten Tage.





Donnerstag, 8. August 2013

Flimmerfrei


Hallo ihr Lieben! Medien und Kinder. Ist das auch ein Gesprächsthema bei Euch zu Hause? Wir haben vor 4 Jahren den Entschluss gefasst dem herkömmlichen Fernsehprogramm "Ade" zu sagen. Ich weiß ja nicht wie es euch hier in Deutschland in den letzten 10 Jahren ging, aber in Amerika hatte man sooo viele Kanäle zur Auswahl und bis auf zwei oder drei Sender, grenzte das Programm an Volksverblödung. Was letztendlich die Spitze des Eisbergs für mich war, war als eines Nachmittags Werbung für eine neue Show gemacht wurde. Diese Show nannte sich "Dance your ass off!", denn übergewichtige Menschen sollten sich dort durch verschiedene Tänze die Pfunde runter schwitzen. Vielleicht sehe ja nur ich das so, aber ich fand das sehr erschreckend. Dass das zur Schaustellen dicker Leute als Entertainment galt, eine Show so einen Titel tragen konnte und dazu noch am Nachmittag dafür geworben wurde, wo (mein damals kleiner) Großer ja diese Worte aufschnappen konnte. All diese Reality Shows, all dieser Mord und Totschlag....wir haben uns als Familie bewusst dagegen entschlossen und der Entertainmentindustrie in dem Bereich den Rücken zugedreht.

Wir haben uns dadurch nicht nur monatlich 80 Dollar gespart (ja, ihr habt richtig gelesen), sondern haben endlich die Freiheit entdeckt unsere Gemüter wirklich nur mit dem zu füttern, was wir als angenehm, lehrreich und inspirierend empfinden. Ich falle definitiv unter was man eine highly sensitve Person nennt (man bemerke vor allem Punkt Nr.3). Obwohl ich als Teenager sicherlich den einen oder anderen Horrorfilm (wer erinnert sich noch an "Scream"!?) gesehen habe, konnte ich die Faszination, sich freiwillig teilweise echt blutrünstiger Bilder anzusehen, nicht wirklich nachvollziehen. Ich habe nun seit Jahren keinen Horrorfilm gesehen und bin auch sonst sehr wählerisch in meiner Filmauswahl. Mir gefällt das innerliche Gefühl, diese herunter gezogenen Energie, die so viele gewaltvolle Filme in mir hinterlassen, einfach nicht. Wenn ich mir etwas ansehe, dann möchte ich, dass es mich inspiriert, das es mich neue Dinge lehrt, mich fasziniert mit seinen Bildern und Geschichten, mich einlaed für eine Weile in eine magische wundervolle Welt abzutauchen. So war es für mich als Kind, und genau das möchte ich auch für meine Kinder. Sie haben somit in den letzten Jahren ausschließlich ausgewählte Sendungen (wir hatten ein Netflix-Abo) und DVDs geschaut. Wir haben über Youtube die wundervollen Geschichten von Laura's Stern, Lars dem Eisbären und Yakari schätzen und lieben gelernt. Dies sind Sendungen die ich meine Kinder bedenkenlos sehen lassen kann. Mir ist es einfach wichtig, dass wenn sie mal etwas schauen es auch wirklich kindgerecht und ansprechend ist.



Und falls ihr Euch jetzt fragt, ob es schwer ist ohne Fernsehen zu leben, ist ein klares Nein die Antwort. Zumindest für uns. Uns hat er nie gefehlt (naja, vielleicht meinem Mann 2-3 mal für einen großes Sportereignis). Heutzutage kann man sich über das Internet doch bestens mit dem versorgen was man wirklich sehen möchte. Ich finde, die ganze Energie im Zimmer ist anders, wenn da nicht so ein großer Kasten der Mittelpunkt ist. Plötzlich ist da viel weniger Ablenkung, viel weniger sinnlose Berieselung, dafür  aber mehr kostbare Zeit zusammen verbracht.
Ein weiterer großer Pluspunkt ist das unsere Kids derzeit noch sehr frei vom Werbeeinfluss sind. Mein Großer wusste bis vor wenigen Monaten nicht, was ein McDonalds ist ( dann hat er angefangen jegliche Schilder zu lesen und Fragen dazu zu stellen). Wusstet ihr dass das durchschnittliche Kind 8.000 Werbespots in seiner Kindheit sieht? Und deren Einfluss ist wirklich nicht ohne. Die paar Male die wir in Hotelzimmern verbracht haben und TV an hatten, hat uns dies dann immer wunderbar vorgeführt. Da wurde Werbung für Spielzeug XYZ gemacht und sofort wurde daraufhin geschrien, das müsse man unbedingt haben, oder beim nächsten Einkauf wurden wir von unseren Kindern beraten, dass der Käse mit der Micky Mouse drauf doch viel besser ist. Immerhin haben sie das im Fernsehen gesehen und von daher muss es doch stimmen, nicht wahr?

Ich liebe gute Filme und bin der festen Überzeugung, dass mit ein wenig Kontrolle und Vorsicht, Sendungen eine Bereicherung sein können und auch die Fantasie anregen können (siehe Yakari Post). Während der Schulzeit sah es bei uns so aus, dass nur am Wochenende Sendungen gesehen werden durften. Jeden Freitag ist bei uns abwechselnd entweder Movie- und Popcorn night oder Pizza- und Spieleabend. In den Ferien sehe ich das natürlich nicht so eng, und sie dürfen fast täglich was sehen. Ich habe allerdings beobachtet, dass sich täglicher Konsum bei meinen Jungs sofort aufs Spielverhalten auswirkt. Sie haben dann selten den eigenen Antrieb zu spielen, sich Geschichten dabei auszudenken und einfach kreativ und fantasievoll zu sein. An Tagen wo sie kein fernsehen, beobachte ich das nicht so oft. Habt ihr das auch schon mal bemerkt?



Da wir derzeit bei meiner Mutter wohnen, haben wir Zugriff auf alle Programme. Leider scheint sich das Kinderprogramm in Deutschland auch etwas verändert zu haben, oder? Ich erinnere mich an Sendungen wie "Ein Heim für Tiere", "Neues vom Suederhof", "Die Kinder vom Alstertal" usw.
Gibt es überhaupt noch was Vergleichbares?
Interessant ist für mich auch, dass selbst wenn ich einen Fernsehen vor mich habe, ich nicht wirklich viel mit anfangen kann. All die großen Sender interessieren mich wirklich kaum, es sind die kleinen örtlichen Sender deren Dokumentationen mich hin und wieder in ihren Bann ziehen. Ich bin definitiv ein Dokumentationen-liebhaber und kann ganz gefesselt Natur- und Tierdokumentationen ansehen. Meine Kids übrigens auch!

Eine zum Thema passende Dokumentation die ich euch ans Herz legen kann, nennt sich "Consuming kids: the commercialization of childhood". Dort wird genau gezeigt mit welchen Tricks die Medienindustrie versucht, die Kaufkraft von Kindern und lebenslange Markentreue zu gewinnen.Ganz schoen interessant, aber auch erschreckend, was da genau vor sich geht.



Mein Mann würde nun in Deutschland doch gerne wieder TV haben, da er denkt, es würde ihm bei lernen der Sprache helfen. Es wird interessant sein zu sehen, wie sich das letztendlich in unseren Alltag einfügt.
Ich bin mir jetzt schon sicher, dass der Fernsehen sehr wenig Nutzen bekommen wird ;o)

Wie handhabt ihr das bei euch zu Hause? Schaut ihr viel und gerne? Was macht ihr ähnlich oder anders? Ich freu mich von euch zu hören!


P.S. Bevor ich euch nun langweilige Fotos von einem Fernseher hier rein poste, habe ich lieber ein paar Fotos von Kalifornien genommen ;o)

Mittwoch, 7. August 2013

Tagesschnipsel

Tagesschnipsel: Jeden Mittwoch teile ich kleine Momente eines Tages in Form einer Collage (ich benutze das Programm Picasa). Du bist herzlichst dazu eingeladen mitzumachen! Dazu bitte einfach den Link zum eigenen Blogpost in den Kommentaren hinterlassen.

Freitag, 2. August 2013

Im Yakari Fieber

Hallo ihr Lieben! Bei uns ist seit einiger Zeit das totale Yakari Fieber ausgebrochen. Irgendwann bin ich mal vor ein paar Monate über die Serie bei Youtube gestoßen und hab sie die Jungs dann mal gucken lassen. Sie waren sofort Feuer und Flamme für die Sendung. Ich bin sehr eigen wenn es darum geht, welche Sendungen die Kids gucken dürfen. Aber Yakari gefällt sogar der Mama richtig gut!


Wir leben derzeit mit 5 Personen auf 58 qm, ab Ende des Monats mit 6! Mit 2 Kindern die natürlich viiiel Bewegungsdrang haben, ist das eine ganz schöne Herausforderung und derzeit wissen wir ja auch noch nicht wie lang dieser Zustand anhalten wird (es hat nicht jemand zufällig einen Job als Bohringenieur und ne schöne, etwas ländlich gelegene Wohnung zu vergeben?..haha).  Jedenfalls sind wir durch den wenigen Raumplatz angewiesen, soviel Zeit wie möglich draußen zu verbringen, damit mir die kleinen Mäuse nicht die Wände hoch klettern.

So kam uns die Idee in den Wald zu gehen und dort ein wenig Yakari zu spielen. Bewaffnet mit einem Messer und Schnur ging es also los. Am Waldessrand entlang machten wir uns auf die Suche nach geeigneten Zweigen für Pfeil und Bogen. Die Mama hat dann also brav ein wenig an den Zweigen rum geschnitzt und mit Hilfe der Schnur doch recht brauchbare kleine Bögen gebastelt.
Die Suche nach guten Pfeilen stellte sich gar nicht so leicht dar. Die Zweige müssen die richtige Länge haben und dürfen weder zu schwer, dick oder leicht sein. Meine kleinen Männer waren mit vollem Eifer dabei im Dickicht des Waldes nach passenden Zweigen zu suchen.
Als wir endlich alles zusammen hatten, ging es auf die große Prärie (aka Wiese) und die kleinen Krieger wurden in die Kunst des Bogenschießen eingewiesen.


Oh, die Freude die ein paar Zweige und ein Stück Schnur bringen können. Da wurde Pfeil um Pfeil über das Gras geschossen und laut heulende Mini-Indianer ließen ihren Kriegsschrei ertönen.


Wir hatten eigentlich geplant ein Tipi im Wald aus Stöcken zu bauen, aber jemand kam uns wohl zuvor und so wurde kurzerhand das Tipi "des Feindes" beschlagt nahmt. Gefehlt hätten uns jetzt eigentlich nur noch ein paar wilde Ponies, aber große Stöcke zwischen den Beinen geklemmt, taten es dann auch.

Und als meine Krieger da so auf ihrer Prärie Pfeile schossen, da entdeckten sie was in der Ferne.


Großer Adler? Konnte das wirklich sein? Die jungen Indianer schlichen sich auf leisen Sohlen näher heran um besser spähen zu können. Und das ist was sie, zu ihrer Überraschung sahen:


Sogar die Häuptlingsmama war ganz überrascht. Einen Storch hatte auch sie noch nie in freier Wildbahn gesehen. Alle bewunderten den großen Vogel für eine lange Zeit, und die Häuptlingsmama schoss ein kleines Gebet zum großen Geist, dass der Storch bitte bedenken mögen, dass ihre Familienplanung eigentlich schon abgeschlossen sei. Die Mitteilung muss er wohl bekommen haben, denn er machte sich dann nach ca. 20 Minuten wieder auf zur nächsten Prärie.
Die müden Krieger sind dann auch anschließend nach Hause gegangen, wo sie sich bei einer Sendung Yakari und eine bisschen Playmobil spielen mit besagten Charakteren erholt haben. Jetzt wird mit großer Ungeduld auf das Ankommen unserer Umzugskisten gewartet, damit das Indianerkostuem heraus gekramt werden kann und es bald auf nächste Abenteuer gehen kann.

Bis bald, ihr Krieger!