Mit dem anstehenden Umzug (nur noch 1 Woche!!) und dem
vielen Moebel-shopping das wir in den letzten Wochen getätigt haben, kommen
auch viele Gedanken. Gedanken darüber, wie es denn nun sein soll, unser neues
Zuhause. Was soll es haben, was reflektieren, wie genau aussehen.
Eines ist mir dabei ganz besonders wichtig: Simplicity. Nur allzu gut erinnere ich mich noch an den Auszug aus unserem Haus in Kalifornien,
und die harte Wahrheit die mir regelrecht ins Gesicht schrie: „Zu viel Zeugs! Du
hast zu viel Zeug!“ Dabei hatte ich mich als Jemand gesehen, der
schon recht bedacht ist, mit dem was er in sein Leben schleppt. Kam was Neues,
musste was Altes raus.
Aber anscheinend, hat sich die Masse unserer Habseligkeiten
auf den 250qm des alten Hauses einfach verlaufen. Dabei habe ich mehr als
einmal die Bemerkung von Amerikanern gehört, dass wir ja nicht so viele Sachen
in unserem Haus haben...was für viele der amerikanischen Verhältnis wahrscheinlich
wahr war. Zumindest war unsere Garage nie vom Boden bis unter die Decke mit
Kartons voll gestopft, wie wir es so oft in anderen Häusern gesehen haben.
Dennoch, als ich dort im Februar dieses Jahres saß und unsere Sachen nach: mitnehmen, verkaufen, wegwerfen und Heilsarmee sortierte, wurde ich mir
bewusst, dass sich über die wenigen letzten Jahre viel mehr Zeugs in unser Leben
eingeschlichen hatte, als ich wusste, ahnte, geschweigeden brauchte! Als ich
in den folgenden Tagen zig Fahrten mit vielen Kartons zur Heilsarmee machte, erfüllte
mich ein Gefühl der Enttäuschung und des schlechten Gewissens. All das Geld,
all die Zeit, all die Ressourcen die in diese Dinge geflossen sind..soviel
Unbedachtheit meinerseits...so vieles das einfach unnötig war. All das endete
jetzt letztendlich entweder in den Händen eines neuen Besitzers (der bessere
Teil daran), oder auf den Müllhalden ab (der weitaus schlechtere Teil). Wegwurf-Gesellschaft, so viel mehr ein Problem in den USA als hier. Aber auch ich hatte mich das eine oder andere Mal dazu hinreisen lassen, unbedacht zu sein in meinen Käufen. Wollen über
Notwendigkeit gestellt. Nicht der cleverste Schachzug, wie sich nun in Anbetracht
eines Umzuges auf die andere Seite der Welt, heraus stellte. Ich kann nur jedem Tipp geben: wenn ihr alte Sachen aussortiert, tut es mit dem Hintergedanken, dass
ihr wirklich nur das Nötigste, meist Geliebteste mit auf einen 10.000km Umzug
nehmen könnt. Es ist erstaunlich, wie einfach man sich ploetzlich von vielen
Dingen trennen kann, wie klar man ploetzlich sieht, was man wirklich braucht
und wertschaetzt.
::eigene Fotos mit Lieblingsquoten bestückt....großartige Reminders::
Simplicity, die Einfachheit, etwas das ich eigentlich sehr schätze, habe ich in Bezug auf meine Kinder und deren Spielsachen
eigentlich immer recht gut leben können, da es mir einfach immer super
wichtig war, sie nicht mit zu viel Dingen zu überschütten. Aber es scheint, es
waren dringend ein paar Änderungen in anderen Bereichen nötig. Als wir dann
von unserem großen Haus vorübergehend in ein halb so großes Haus gezogen
sind, sah ich auch was für eine Falle zu große Häuser sind. All die Ecken
die man meint mit irgendwas füllen zu müssen....fast wie innere
Spiegelbilder.
Als wir dann 3 Monate später aus diesem Haus auszogen und die
Kisten für Deutschland packten, verabschiedete ich mich nochmals von gut der Hälfte unserer Sachen. Mit nur 34 Kisten sind wir letztendlich hier her
gezogen. Das Leben auf zuerst 58qm, und nun für die letzten 2 Monaten auf 70qm,
hat mir nochmals bewusst gemacht, mit wie viel weniger wir auskommen können
.
Und somit ist mein Mantra für unser neues Haus mehr den je zuvor: Simplicity und Minimalismus.
Ich versuche wirklich mein Bestes, sehr bedacht zu sein mit den Dingen die ich
jetzt für unser neues Zuhause kaufe. Was nicht heißen soll, ich kaufe keine Nics
Nacs und kleine Dinge die mich erfreuen, aber ich stelle sicher, dass diese
sich in Grenzen halten, dass sie mir wirklich gefallen...und zwar nicht nur
heute oder nächstes Jahr, sondern, dass sie so zeitlos sind, dass ich für
viele, viele Jahre Gefallen daran finden kann. Da ich schon immer sehr die einfachen, meist naturalistischen
Dinge liebe, versuche ich auch fast nur solche ins Haus zu holen. Dekorieren
mit dem was die Natur uns in den verschiedenen Jahreszeiten bietet, oder mit
dem was wir mit unseren Händen selbst erschaffen können.
Oftmals ist es doch so, dass unser Zeug schon fast uns besitzt
und nicht andersherum. So viel Zeit fließt in unsere Dinge...in ihre Anschaffung,
in ihre Instandhaltung. Dinge, die ich nicht mit mir ins Grab nehmen kann. Und
so bedenke ich beim Einkauf, brauche ich wirklich so viele Handtücher/Bettwäsche/Küchen-Gegenstände, oder reicht die Hälfte? Muss
man wirklich die neuste CD im Laden kaufen, oder ist ein Download nicht viel besser?
Einfacher stellt sich das vielleicht an meinem Kleiderschrank dar, da ich nie
wirklich die Sorte Frau war, deren Kleiderschrank aus allen Nähten platzt.
Ich glaube, mein Mann besitzt mehr Klamotten als ich ;o)
Aber auch hier ist die
Frage, wenn nicht jeder 15 verschiedene T-shirts besitzen würde, würde dies
nicht die Wäscherei so viel einfacher machen. Was brauchen wir wirklich an
Pflegeprodukten, ein einfaches Stück Seife und eine Flasche Shampoo haben uns
in den letzten Jahren gute Dienste geleistet. Warum also bräuchten wir zig
verschiedene Flaschen an Duschgels und und und. Ich erinnere mich mal vor
Jahren auf einem Blog gelesen zu haben, dass die Schreiberin total genervt war,
von all den vielem Geschirr das sie tagtäglich per Hand zu waschen hatte. Bis
ihr plötzlich die Idee kam, pro Person nur noch ein Set zu behalten und den
Rest in Kartons zu packen. Plötzlich war es nur noch eine Sache von vier
Tellern die auf ein Mal gewaschen werden mussten. Eine Sache von wenigen
Minuten täglich, anstatt eines riesigen Berges an Geschirr 2 Mal täglich.
Einfachheit, sie befreit. Sie
macht Raum für Neues. Genauso wie ich aufgrund unserer Ernährungsweise an
vielen Gängen im Supermarkt einfach vorbei gehen kann, weil es mir einfach
nichts mehr zu bieten hat, so kann man das auch auf andere Lebensbereiche
anwenden. Platz schaffen, bedacht sein, nicht der Werbung und dem sozialen
Druck nachzugeben, die eigenen Gedanken und Wünsche zu hinterfragen. Ein gutes
Vorbild für die Kinder zu sein und ihnen zu zeigen, dass nur weil man die Möglichkeit
hat mehr zu haben, man dem nicht immer nachgeben muss. Das weniger oft mehr
ist. Nein, es muss nicht der Playmobil oder Lego Advenstkalendar sein, es muss nicht die
bis ins kleinste Detail geplante Themen-Geburtstagsfeier sein, die mehr
Planung, Zeit, Nerven und Geld kostet, als kleine Kinder sie je wert schätzen könnten.
Ein kleines Stück Schokolade oder ein kleiner Aufkleber im Adventskalender, ein
handgebackener Kuchen verziert mit Gummibären und Smarties, heiße Schokolade
und Topf-schlagen. Waren es nicht immer die einfachen Dinge, die uns als Kinder
Seelenfrieden und Geborgenheit gegeben haben?
Vielleicht liegt Teil unseres
Seelenfriedens auch als Erwachsene genau da: in den einfachen Dingen!
P.S. Dies sind natürlich Werte die ich persönlich für meine eigene Familie festlege, weil sie unsere Art zu leben widerspiegeln. Natürlich ist nichts Schlimmes daran, wenn andere Familien für sich andere Entscheidungen treffen.
Dies soll keine Verurteilung anderer Lebensweisen darstellen, aber ich hoffe, das ist selbstverständlich :o)
P.S. Dies sind natürlich Werte die ich persönlich für meine eigene Familie festlege, weil sie unsere Art zu leben widerspiegeln. Natürlich ist nichts Schlimmes daran, wenn andere Familien für sich andere Entscheidungen treffen.
Dies soll keine Verurteilung anderer Lebensweisen darstellen, aber ich hoffe, das ist selbstverständlich :o)
Schoen gesagt :)
AntwortenLöschenDanke! Ich weiß, dass ist etwas das auch Dir am Herzen liegt, stimmts? :o)
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