Donnerstag, 29. August 2013

Im Walde

Hallo ihr Lieben! Bitte entschuldigt, dass es hier momentan etwas ruhiger ist als gewöhnlich. Wir neigen uns hier nun dem Ende der Sommerferien zu. Nächste Woche startet sowohl der Kindergarten als auch die Schule für meine 2 Jungs.
Wenn ich nun morgens das Fenster weit aufmache um die Sonne rein zulassen, grüßen mich definitiv kühlere Temperaturen, als noch vor ein paar Wochen. Die Birke vor dem Balkon, mit schon vereinzelten bunten Blättern, zeigt es uns auch: der Herbst, und damit meine Lieblingsjahreszeit, ist im Anmarsch. Der Wind hat mir diese Woche in der Stadt, doch tatsächlich schon einige vertrocknete Blätter vor die Füße geweht und ich bin ganz bedacht und mit einem großem Lächeln auf dem Gesicht auf jedes drauf getreten nur um das herrliche Rascheln und Knacken zu hören. Herbst!
Höchste Zeit also die nun langsam rar werdenden warmen und schulfreien Stunden auszunutzen. Letzte Woche haben wir einige der wunderbaren Wanderwege bei meiner Tante im Spessart erkundet. Die liegen mehr oder weniger direkt vor ihrer Tür und so haben die Jungs und ich uns auf Entdeckungstour begeben.


Ich hatte mir einen Tag zuvor ein Buch mit einem sehr passenden Titel gekauft: "Ich bin ein Teil des Waldes". Genau so fuehl ich mich jedes mal wenn ich im Wald bin. Irgendwie als ob ich da einfach hingehöre. Nichts beruhigt und entspannt mich mehr, als durch ein Wald zu laufen, mich an dem grün satt zusehen, diesen wunderbaren Duft einzuatmen und keine Geräusche außer die natuerlichen Geräusche des Waldes (plus zweier kleiner Entdecker) zu vernehmen. Wenn uns eine Lichtung begegnet, halten wir oft an und die Jungs und ich machen ein paar ganz einfache Yoga/Meditation uebungen...nur für ein paar Minuten, aber diese wirken immer Wunder.

Diesmal haben wir einen besonderes schönen und magischen Platz im Wald gefunden. Seht selbst:


Und was macht man als Junge so am Wasser? Natürlich die besten und groessten Kieselsteine suchen
und diese um die Wette weit werfen.


Natürlich konnten die Jungs der Einladung des kühlen und glitzernden Wassers nicht lange widerstehen. Da wurden hastig Füße von Socken und Schuhen befreit, Hosen fielen zu Boden und vier kleine Füße und 20 kleine Zehen suchten ihren Weg ins Wasser.


Es galt einen Damm zu perfektionieren. Und kleine Jungs sind die Profis in so was, nicht wahr? :o)
Und während diese beiden mit Freude Stein um Stein den Wasserlauf blockierten, nahm ich alles ganz ganz tief in mich auf. Das sanfte Licht, das Glitzern auf dem Wasser, brummende Hummeln, kleine Fische die nach kleinen Insekten schnappen. Der Wind in den Bäumen und die Kühle des Schattens, der Geruch feuchter Erde und der Klang des Flusses. Entspannung pur für diese Mama, und genau was ich derzeit ganz ganz viel brauch!


Ich habe schon als Kind immer davon geredet, eines Tages in einer Hütte im Wald leben zu wollen. Ob dieser Traum je wahr wird, weiß ich nicht. Aber Momente wie dieser, wo meine Kinder und ich einfach wir sein können, unbefangen und unabgelenkt, lassen meine Sehnsucht und liebe für den Wald nicht abreißen. Der in Amerika sehr berühmte Schriftsteller Henry David Thoreau, hat ein tolles Buch über seine 2,5 jährige Einsiedlerzeit in einer Blockhütte im Wald geschrieben. Und so muss ich oft an meinen Lieblingsvers denken, wenn ich da so unter den Bäumen sitze und meinen kleinen Jungs zu sehe. Einen Vers der mir so sehr aus der Seele spricht, dass ich ihn mir sogar auf meiner Tasse habe schreiben lassen. Als morgendliche Erinnerung, dass auch wenn der Stress mal überhand nimmt, die Magie des Waldes nie weit weg ist.

"Ich zog in den Wald, weil ich den Wunsch hatte, mit Überlegung zu leben, dem eigentlichen, wirklichen Leben näher zu treten, zu sehen, ob ich nicht lernen konnte, was es zu lehren hätte, damit ich nicht, wenn es zum Sterben ginge, einsehen müsste, dass ich nicht gelebt hatte. Ich wollte nicht das leben, was nicht Leben war; das Leben ist so kostbar. Auch wollte ich keine Entsagung üben, außer es wurde unumgänglich notwendig. Ich wollte tief leben, alles Mark des Lebens aussaugen, so hart und spartanisch leben, dass alles, was nicht leben war, in die Flucht geschlagen wurde."

 

In diesem Sinne, bis bald, ihr Lieben!

 

1 Kommentar:

  1. Angela,
    du hast ein Gespür für wunderbare Orte, wohl, weil du mit allen Sinnen durch die Natur gehst. Wirklich schöne Aufnahmen.
    Der Wald hat einen ganz besonderen Zauber - ich erinnere mich an einen Kindergeburtstag unseres Sohnes Ende November, er wurde wohl 5 oder 6 Jahre, und wir hatten am Abend zuvor, im damals nahe gelegenen Wald, Rätsel und Aufgaben für die Kinderschar versteckt. Dieser Geburtstag, mit suchen, sammeln und Kuchen essen war einer der schönsten, die wir je hatten.
    Ich wünsche den Jungs und dir einen guten Einstieg in den KiGa- und Schulalltag!
    Birgit

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