Freitag, 19. Juli 2013

Bäumliches

Hallo ihr Lieben! Vor ein paar Tagen machte ich mich gemeinsam mit den Kids, auf zu einem besonderen Ort. Vor meiner Auswanderung nach Amerika, habe ich in unmittelbarer Nähe zu einem kleinen Naturschutzgebiet gewohnt. Ich bin fast täglich in diesem kleinen Wald spazieren gegangen und habe oftmals meine nötige Ruhe und Balance hier wiedergefunden. Und hier fand ich ihn dann eines Tages: meinen Baum.
Das mag jetzt fuer einige von Euch vielleicht etwas merkwürdig klingen, aber ich liebe Bäume! Ich habe wirklich ein Ding für sie. Ich fühle mich ihnen sehr verbunden und bin von ihrer Groesse und Schönheit wirklich angetan.  Als ich vielleicht so 12 war, habe ich für mehrere Sommer ein Ferienlager an der Nordsee besucht und auf diesem Gutshof wo wir wohnten, gab es einige Obstbäume. Auf einem von ihnen bin ich immer geklettert und habe mit ihm meine pubataeren Probleme "geteilt". Ich habe bis zum heutigen Tag in einem meiner Tagebücher ein kleines Stück Baumrinde und ein getrocknetes Blatt von meinem "Sorgenbaum" - wie ich ihn liebevoll nannte.

In diesem anderen kleinen Wald hier, habe ich über die Jahre einen neuen Lieblingsbaum gefunden. Er steht direkt am Waldesrand, aber von dort sieht er aus wie all die anderen Bäume dort. Man muss erst in den Wald hinein treten und direkt vor ihm stehen - und dann natürlich auch die nötige Aufmerksamkeit mit sich bringen - um zu bemerken wie wunderschön und majestätisch er ist.


Ich bin mir nicht mal sicher, welche Art von Baum er ist. Aber er ist riesig, sein Stamm hat überall ein sanftes Smaragdgrün und die Spannweite seiner Aeste ist einfach atemberaubend. Als ich damals meine Entscheidung nach USA zu gehen gemacht habe, habe ich oft bei meinem Spaziergang bei diesem Baum angehalten um dort das Für und Wider abzuwägen, und mich letztendlich auch von ihm zu verabschiedet. Auf fast jedem Deutschlandbesuch hab ich beim ihm vorbei geschaut, seine Rinde berührt und meine Blicke in seines grünes Blätterzelt schweifen lassen. Die Indianer, die sich ja ihrer Verbundenheit mit allem in der Natur bewusst sind, nennen Bäume "große stehende Brüder". Als ich dies das 1.Mal las, fand ich das sofort passend. Die Indianer hatten sogar ein Ritual in der Ausbildung ihrer jungen Leute. Sie haben ihnen die Augen verbunden und tief in den Wald geführt um sie dann an einen Baum zu binden. Dort ließen sie die jungen Männer für mehrere Stunden, ehe sie losgebunden und weggeführt worden sind. Anschließend wurde ihnen die Augenbinde wieder abgenommen und ihnen mitgeteilt sie mögen nun los wandern und ihren Baum wiederfinden. Einzig allein bei Gefühl - die einzigartige Energie des Baumes fühlend - sich vielleicht auch an bestimmte Geräusche in der Nähe des Baumes orientierend, fanden so die meisten ihren speziellen Baum wieder. Schön, nicht wahr?


Das ist auch was ich beobachtet habe, jeder diese Bäume hat seine ganz eigene Energie. Alle fühlen sich verschieden an, aber jeder wirkt sehr beruhigend auf mich. Ich ziehe das Rauschen in den Bäumen, sogar dem Rauschen des Meeres vor. Der Wald war immer mein Zuhause und ich habe als Kind unzählige Stunden allein in ihm verbracht. Bäume finden sich bei mir zu hause in vielen Kunstbildern und auch in Form von Kettenanhängern wieder. So groß ist die Liebe :o)
Deswegen waren die Redwood Forests in Kalifornien einer der tollsten Orte für mich. Bäume so riesig, mit Stämmen so dick, dass sich sogar richtige Höhlen in ihnen bildeten, in welche man dann gehen konnte - war einzigartig. Es gibt dort einen Baum der ist so alt, der ist älter als die Geburt Christi! Überlegt Euch das mal! Was diese Bäume alles "gesehen" und überstanden haben, diese Magie die von ihnen ausgeht. Es ist wirklich atemberaubend!


Auf diesem Bild könnt ihr recht gut sehen, wie riesig diese Redwoods wirklich sind. Das bin ich in 2010 bei unserem Besuch der Avenue of Giants. Ahhh, die Bilder machen richtig Laune. Ich glaube, ich packe die Kids ins Auto und besuche heute Nachmittag nochmal meinen "großen stehenden Bruder" :o)

Bis bald!

4 Kommentare:

  1. Hallo Angela,

    das ist eine Linde :-)

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  2. Liebe Monki,

    vielen Dank für die Aufklärung! Da wäre ich nun nicht drauf gekommen, da ich nicht diese typischen "Blüten" an ihm gesehen habe. Allerdings hänge die Zweige so weit oben, die haette ich auch schlecht sehen können.

    Da ich schon immer das Lied "Am Brunnen vor dem Tore" schön fand, freut es mich umso mehr, dass mein Lieblingsbaum auch ein Linde ist :o)

    Liebe Gruesse sendet,
    Angela

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  3. Öhm, ich will ja kein Spielverderber sein, aber falls die Blätter von Deinem Baum die linken auf dem 6. Bild von oben sind, ist Dein Baum eine Buche. Auch der Stamm sieht so aus. Im Herbst liegen sicher viele kleine Bucheckern drunter, oder? Jedenfalls ein sehr schöner Baum!

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